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Elektronische Stellwerke - Aufbau der ESTW-Zentrale SEL Alcatel
In der ESTW-Zentrale der Firma SEL Alcatel sind alle Komponenten zusammengefaßt, die zur
stellbereichsübergreifenden Verwaltung der Stellelemente gebraucht werden. Dies
sind:
- Anzeigeaufbereitung für die Bildschirme des Fahrdienstleiters
- Entgegennahme von Stellbefehlen
- Plausibilitätsprüfung von Stellbefehlen
- Sicherung von Fahrstraßen
- Datenschnittstelle zu anderen Systemen (Zugnummernmeldeanlage,
Zuglenkung, LZB).
Die wichtigsten Rechner in der Zentrale sind das MEM (Melde- und
Eingabemodul), das SM (Sicherungsmodul), das BM (Bildschirmmodul) und der APR
(Arbeitsplatzrechner):
- BM Das Bildschirmmodul
erzeugt die Videosignale für die Lupenbildschirme. Diese
zeigen einen Ausschnitt aus der Gleisanlage mit sämtlichen für den
Fahrdienstleiter wichtigen Details. Diese Anzeigen müssen signaltechnisch
sicher sein, da sie für Hilfshandlungen (Befehle etc.) vom Fahrdienstleiter
ausgewertet werden müssen. Früher wurden - ähnlich wie bei Siemens - zwei
identische Lupenbilder erzeugt, die dann abwechselnd auf den Schirm geschaltet
wurden. Heute übernimmt diese Aufgabe der MOS (Monitorserver) der ISA
(Integrierten Sicheren Anzeige). Dieser erzeugt gleichzeitig Lupen- und
Bereichsübersichtsbilder. Er hat einen "Kollegen", den PrüfMOS, der genau das
gleiche macht. Ein elektronischer Vergleicher vergleicht die beiden erzeugten
Videosignale. Treten Differenzen auf, so wird dies dem Bediener mitgeteilt, und
es sind nur noch Regelbedienhandlungen möglich. Außerdem sind nun bestimmte
Kf-pflichtige Handlungen auch auf der Bereichsübersicht durchführbar (da diese
ja nun sicher erstellt wird).
- APR Der APR erzeugte die den Inhalt der Bereichsübersicht, die ähnlich wie die
Lupenschirme die Gleisanlagen darstellen, jedoch nicht so detailreich.
Außerdem sind an diesen Bedienplatzrechner die Eingabegeräte
des Fahrdienstleiters (Maus, Tastatur (DET) und Grafiktablett (BT))
angeschlossen. Der BPR setzt aus diesen Eingabe den Befehlstext des
Fahrdienstleiters zusammen und übergibt ihn dem MEM zur Ausführung.
- MEM Dieser Rechner prüft ähnlich wie der EKIR bei Siemens
die Kommandos des Bedieners, prüft die Plausibilität,
rmittelt das zuständige Sicherungsmodul (SM) und
gibt den Befehl weiter. In der Gegenrichtung sammelt er alle Meldungen der
Sicherungsmodule ein und stellt diese den Anzeigemodulen zur Verfügung.
- SM Im Sicherungsmodul erfolgt die eigentliche Sicherung
der Außenanlagen für Zug- und Rangierfahrten, d.h. hier werden Sperren,
Verschlüsse und Festlegungen getroffen und Stellkommandos an die Außenanlage
übermittelt. Die Rückmeldungen der EAM werden hier eingesammelt und deren
Informationen zur Auflösung von Verschlüssen usw. genutzt. Im Gegensatz zu
Siemens liegt also die Sicherungsebene nicht in den ESTW-A, sondern in der
ESTW-Z.
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