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Bahnübergangssignale

Bahnübergangssignale geben dem Triebfahrzeugführer Informationen über das Verhalten an technisch gesicherten (Blinklicht, Ampel, Halb- oder Vollschranken) und technisch ungesicherten (nur Andreaskreuz vorhanden) Bahnübergängen. Die Signale Bü 0 bis Bü 3 sind für die technisch gesicherten Übergänge, Bü 4 und Bü 5 für die ungesicherten Übergänge vorgesehen.

Es gibt folgende Bahnübergangssignale:


Allgemeines zu den Signalen Bü 0/1 und So16

Die Signale stehen normalerweise im Bremswegabstand zum Bahnübergang. Falls dies ausnahmsweise nicht möglich ist, also näher am Übergang steht, so ist das Bahnübergangssignal im Bereich der ex-DB mit einem weißen Dreieck (siehe links) versehen.

Überwachungssignale können auch wiederholt sein, z.B., wenn das erste Signal vor einem Bahnsteig steht. Dann steht der Wiederholer hinter dem Bahnsteig und ist durch eine schwarze Tafel mit weißer Scheibe gekennzeichnet (siehe rechts).


Bü 0 / So 16b - Halt vor dem Bahnübergang!

Ein gelber Rahmen mit gelber Scheibe mit weiß/schwarz-schräggestreiftem Mastschild oder zwei gelbe Lichter nebeneinander mit weiß/schwarz-schräggestreiftem Mastschild

Halt vor dem Bahnübergang! Weiterfahrt nach Sicherung.

Das linke Signal existiert nur im Bereich der ex-DB.

Dieses Signal steht nur an lokführerüberwachten technisch gesicherten Bahnübergängen. An diesen Anlagen bekommt der Lokführer eine Rückmeldung, ob das Befahren des Einschaltkontaktes erfolgreich war, der Bahnübergang also gesichert ist. In der Grundstellung zeigt das Signal Bü 0, welches sich nach der Einschaltung in Bü 1 verwandeln sollte. Geschieht dies nicht, ist von einem Defekt der Anlage auszugehen. Dazu ist ein an diesem Signal verlegter 1000Hz-PZB-Magnet wirksam, das Signal muß also quittiert werden, und der Zug muß abbremsen.

Nach Halt vor dem Bahnübergang muß der Bahnübergang mittels eines Schlüsselschalters oder durch Überfahren einer Induktionsschleife (wie bei Verkehrsampeln, BÜ gekennzeichnet mit "Automatik HET") manuell eingeschaltet werden. Versagt auch dies, so muß der Übergang mittels Signalfahne vom Zugführer gesichert werden.

Erst im Mai 2000 wurde das DR-Signal rechts auch im Bereich der ex-DB zugelassen.


Bü 1 / So 16a - Bahnübergang befahrbar

Ein gelber Rahmen mit gelber Scheibe und weißem Blinklicht mit weiß/schwarz-schräggestreiftem Mastschild oder zwei gelbe Lichter nebeneinander mit weißem Standlicht und weiß/schwarz-schräggestreiftem Mastschild

Der Bahnübergang darf befahren werden.

Das linke Signal existiert nur im Bereich der ex-DB.

Das Signal Bü 0 verwandelt sich nach erfolgreicher Einschaltung der Bahnübergangssicherung in Bü 1 und erlaubt dem Lokführer das Befahren des Überganges mit der höchstzulässigen Geschwindigkeit. Ein an dieser Stelle evtl. verlegter 1000Hz-PZB-Magnet ist unwirksam geschaltet.

Erst im Mai 2000 wurde das DR-Signal rechts auch im Bereich der ex-DB zugelassen.


Bü 2 / So 15 - Überwachungssignal erwarten

Eine schwarze rechteckige Tafel mit vier weißen Rauten (ex-DB) ("Rautentafel") oder Eine weiß-schwarz-weiß-schwarz-weiß-schwarz-weiße quergestreifte Tafel

Ein Überwachungssignal (s.o.) ist zu erwarten.

Dieses Signal kündigt dem Lokführer an, daß er in kürze ein Überwachungssignal (s.o.) zu erwarten hat und das Erscheinen des Signals Bü 1 zu beobachten hat.

Außerdem kennzeichnet das Signal die Stelle, an der der Einschaltkontakt für die Bahnübergangsanlage liegt. Im ex-DB-Gebiet ist dieses Signal nur an Lo-Anlagen aufgestellt (Lo=Lokführerüberwachung).

Seit neustem können im ex-DB-Gebiet der Rautentafel noch weitere Rautentafeln folgen, die jedoch jeweils immer eine Raute wenige als die vorhergehende haben. Damit soll wohl die Erkennung der Überwachungssignale verbessert werden.

Wegen der Verwendung der Rautentafel bei der ex-DR siehe Signal Zs 103.

Beispiel: Bahnhof Nieder-Roden.


Bü 3 / So 14 - Einschaltkontakt der Bahnübergangsanlage

Eine schwarzer rechteckiger weiß-schwarz-weiß-schwarz-weiß-schwarz-weiß quergestreifter Pfosten

Hier liegt der Einschaltkontakt der Bahnübergangsanlage ("Merkpfahl").

Dieses Signal gibt dem Lokführer einen Anhaltspunkt, wo sich der Einschaltkontakt einer Bahnübergangsanlage befindet. Der Merkpfahl steht im ex-DR-Gebiet nur dort, wo das Signal So 15 nicht aufgestellt ist. Im ex-DB-Gebiet heißt das Signal "Merktafel" und steht nur an den Einschaltkontakten einer Fü-Anlage (Fü=Fernüberwachung).


Bü-Ankündigungstafeln

Eine gelbe oder weiße Tafel mit den Buchstaben "Bü" und einer Kilometerangabe.

Kennzeichnung des Bahnübergangs.

Manche Einschaltkontakte schalten mehrere kurz aufeinanderfolgende Bahnübergangsanlagen gleichzeitig ein. Damit der Lokführer eine Orientierung erhält, welchen Bahnübergang er gerade eingeschaltet hat oder befahren wird, sind die Ankündigungs- und Kennzeichnungstafeln aufgestellt.

Die Ankündigungstafel (1) steht am Einschaltkontakt und ist gelb. Sie sagt dem Lokführer, welchen Übergang er gleich einschalten wird.

Die Kennzeichnungstafel (2) steht vor dem Übergang, der gleich befahren wird.

Sind mehrere Bahnübergänge gleichzeitig einzuschalten, so ist der Einschaltkontakt zusätzlich mit der Tafel "Bü/Bü" gekennzeichnet (3, links). Am ersten Bahnübergang ist dann zusätzlich zur Kennzeichnungstafel für diesen Übergang die Ankündigungstafel für den nächsten angebracht (3, mitte). Der letzte Überweg trägt dann lediglich die Kennzeichnungstafel (3, rechts).

An der Tafel, welche direkt vor dem Bahnübergang steht, kann auch eine weiße Zusatztafel der selben Größe mit den Worten "Automatik HET" angebracht sein (HET = Hilfseinschalttaste). Dann liegt vor dem Bahnübergang eine Induktionsschleife (ähnlich wie an Straßenverkehrsampeln), welche den Übergang hilfsweise einschaltet, wenn die Regeleinschaltung versagt hat und der Zug (nach entsprechender Vorwarnung) langsam auf den Übergang zurollt. Wenn diese Tafel nicht angebracht ist, so muß vor dem Bahnübergang gehalten werden und dieser mit einem dort angebrachten Schlüsselschalter manuell eingeschaltet werden.


Bü 4 / Pf 1, Pf 2 - Pfeiftafeln

Eine weiße Tafel mit schwarzem Buchstaben "P"

Pfeifen!

Nach Vorbeifahrt an diesem Signal hat der Lokführer ca. drei Sekunden lang zu Pfeifen, um die Benutzer eines technisch nicht gesicherten Bahnübergangs vor dem herannahenden Zug zu warnen. Im Bereich der ex-DB kann die Tafel auch als weißes "P" auf schwarzem Grund ausgeführt sein (Nr. 2).

Im Bereich der ex-DR wird die einfache Pfeiftafel Pf 1 nur vor besonderen Gefahrenstellen, nicht jedoch vor Bahnübergängen aufgestellt. Vor Bahnübergängen steht die doppelte Pfeiftafel Pf 2 (Nr. 3), die ein Pfeifen direkt an der Tafel und nocheinmal kurz vor dem Übergang vorschreibt. Der letzte Pfiff darf unterbleiben, wenn der Übergang vom Lokführer gut einsehbar ist und sich niemand nähert. Bei unsichtigem Wetter, oder wenn sich jemand in gefahrdrohender Weise nähert, soll auch mehrmals gepfiffen werden.

Wenn der Zug zwischen der Pfeiftafel und dem Bahnübergang nocheinmal hält, ist direkt nach dem Haltepunkt eine zweite Pfeiftafel aufgestellt. Die erste Pfeiftafel ist dann mit zwei senkrechten schwarzen Strichen gekennzeichnet und gilt somit nur für nicht haltende Züge (Nr. 4).

Beispiel: Vaihingen (Sonderfall ex-DB-Gebiet; Foto: Holger Kötting).


Bü 5 / - - Läutetafel

Eine weiße Tafel mit schwarzem Buchstaben "L"

Läuten!

Dieses Signal steht vor Bahnübergängen ohne allgemeinen Kraftfahrzeugverkehr. Ab diesem Signal ist zu läuten, bis die Spitze des Zuges den Bahnübergang erreicht hat. Zur Wiederholung der Läutetafel nach Haltepunkten und dem Zusatzsignal mit den zwei schwarzen senkrechten Balken siehe die Ausführungen bei der Pfeiftafel Bü 4.

Signal Blankenese

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www.stellwerke.de - Letzte Änderung am 19.7.2006
Holger Metschulat