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RangiersignaleRangiersignale dienen der Verständigung zwischen Rangierbegleiter, Stellwerker und Triebfahrzeugführer (=Rangierleiter). Ra1 bis Ra5 sind nicht ortsfeste Signale und werden an den Triebfahrzeugführer gegeben. Ra6 bis Ra9 dienen der Verständigung am Ablaufberg, die restlichen Rangiersignale sind ortsfeste Markierungen für Rangierzwege. Es gibt folgende Rangiersignale: Folgende Signale sind am Ablaufberg zu finden:
Sonstige Signale für den Rangierdienst:
Die Rangiersignale Ra 1 bis Ra 5 werden vom Rangierbegleiter an den Triebfahrzeugführer übermittelt. Dabei sind die Zeichen hörbar und sichtbar (gleichzeitig) zu geben; der Lokführer muß sie aber schon ausführen, wenn er sei nur gesehen hat. Wird beim Rangieren ein Arm oder eine Lampe hochgehalten und gleichzeitig mit der Mundpfeife ein langer Ton gegeben, so ist die Geschwindigkeit zu ermäßigen. Akustische Signale können vom Rangierbegleiter mit der Mundpfeife oder dem Horn gegeben werden. Ra 1 - WegfahrenEin langer Ton und mehrmaliges Bewegen des Armes (tagsüber) bzw. der Handlampe (nachts) von oben nach unten und zurück. Wegfahren. Die Rangierabteilung soll abfahren, und zwar in Richtung vom Signalgebenden weg. Ra 2 - HerkommenZwei lange Töne und mehrmaliges Bewegen des Armes (tagsüber) bzw. der Handlampe (nachts) von links nach rechts und zurück. Herkommen. Die Rangierabteilung soll abfahren, und zwar in Richtung zum Signalgebenden hin. Ra 3 - AufdrückenZwei kurze Töne und mehrmaliges Bewegen der nach vorne ausgestreckten Hände zusammen (tagsüber); nachts ist in der einen Hand eine Handleuchte zu halten. Aufdrücken. Der Lokführer soll die Wagengruppen zum Kuppeln zusammendrücken. Nach dem Zusammendrücken hat der Lokführer selbständig anzuhalten. Ra 4 - AbstoßenZwei lange Töne, dann ein kurzer Ton sowie zwei waagerechte Bewegungen eines Armes vor dem Körper und dann eine schnelle senkrechte Bewegung nach unter; nachts ist die Bewegung mit einer Handleuchte durchzuführen. Fahrzeuge abstoßen. Der Lokführer Fahrzeuge abstoßen. Beim Abstoßen drückt die Lok Wagen vor sich her, die nicht mit der Lok gekuppelt sind. Auf das Zeichen Ra 4 hält die Lok abrupt an; die Wagen rollen dann durch den Schwung in das Zielgleis und werden dort (hoffentlich) durch Hemmschuhe oder eine bereits stehende Wagengruppe aufgehalten. Ra 5 - Rangierhalt / Halt!Drei kurze Töne und eine Kreisbewegung mit der Hand (tagsüber) bzw. der Handlampe (nachts). Anhalten. Die Rangierabteilung soll sofort anhalten (nicht nur Nothalt wie Sh 5, sondern auch z.B., wenn das Rangierziel erreicht worden ist. Die Abdrücksignale Ra 6 bis Ra 9 signalisieren dem Lokführer am Ablaufberg, wie er sich zu verhalten hat. Beim Abdrücken am Ablaufberg wird ein Güterzug entkuppelt und dann von einer Rangierlok auf einen "Hügel" gedrückt. Am Scheitel des Hügels beginnen die Wagen dann, den Hügel bergab zu laufen, normalerweise schneller, als die Rangierlok nachdrückt. Damit werden die einzelnen Wagen getrennt und rollen einzeln über mehrere Weiche in verschiedene Abstellgleise. Mit diesem Verfahren kann man einfach und wirkungsvoll mehrere Zügen zu neuen Zügen zusammensortieren, wenn man zwischen den Wagen die Weichen umstellt. Damit die Wagen nicht zu dicht folgen, kann der Ablaufwärter mittels dieser Signale dem Rangierlokführer die nötige Geschwindigkeit anzeigen. Im Zeitalter von Sprechfunk sterben diese Signale jedoch immer mehr aus. Ra 6 - Halt! Abdrücken verbotenEin waagerechter weißer Balken mit schwarzem Rand oder Ein waagerechter weißer Lichtstreifen Nicht abdrücken. Dieses Signal verbietet es der Rangierabteilung, ihre Wagen weiter über den Ablaufberg abzudrücken. Ra 7 - Langsam abdrückenEin schräger weißer Balken mit schwarzem Rand zeigt von links unten nach rechts oben oder Ein schräger weißer Lichtstreifen zeigt von links unten nach rechts oben. Langsam abdrücken. Dieses Signal weist die Rangierabteilung an, ihre Wagen langsam über den Ablaufberg abzudrücken. Was "langsam" ist, ist in den örtlichen Regeln festgelegt. Ra 8 - Schnell abdrückenEin senkrechter weißer Balken mit schwarzem Rand oder Ein senkrechter weißer Lichtstreifen. Schnell abdrücken. Dieses Signal weist die Rangierabteilung an, ihre Wagen schnell über den Ablaufberg abzudrücken. Was "schnell" ist, ist in den örtlichen Regeln festgelegt. Ra 9 - ZurückziehenEin weißer 90°-Winkel, der nach unten rechts geöffnet ist. Zurückziehen Dieses Signal weist die Rangierabteilung an, entgegen der Ablaufrichtung vom Berg wegzufahren. Im Bereich der ex-DR wird die Rangierabteilung durch das Signal Ra 6 angehalten. Ra 10 - RangierhalttafelEine halbkreisförmige weiße Scheibe mit schwarzem Rand, deren gerade Seite nach unten zeigt. Auf diese Scheibe ist (ex-DB) bzw. kann (ex-DR) in Schwarz der Text "Halt für Rangierfahrten" geschrieben stehen. Rangieren über diese Tafel hinaus verboten. Diese Tafel steht in der Regel am Gefahrpunkt und zeigt in Richtung Bahnhof. Der Gefahrpunkt ist der Punkt hinter dem Einfahrsignal eines Bahnhofes, bis zu welchem von der Strecke kommende Züge durchrutschen können, wenn sie das Halt zeigende Einfahrsignal überfahren. Es ist praktisch der ständig aktive Durchrutschweg des Fahrweges auf das Einfahrsignal zu (obwohl diese Definition schwammig ist, dient sie doch der besseren Erklärung). Der Grund ist, daß Rangierfahrten nicht in den Bereich zwischen Einfahrsignal und Gefahrpunkt fahren sollen, um nicht mit eventuell durchrutschenden Zügen zu kollidieren. Aus diesem Grunde sollten Rangierfahrten in Richtung Strecke auf das rechte, abgehende Streckengleis gelenkt werden, da dort (bei Nichtvorhandensein von Gleiswechselbetrieb) keine Rangierhalttafel steht und damit die nutzbare Gleislänge für die Rangierfahrt größer ist. Muß jedoch über die Rangierhalttafel hinaus rangiert werden, so sind Vorkehrungen zu treffen, daß kein Zug auf das Einfahrsignal zufahren kann (z.B. bei GWB Erlaubnis im eigenen Bahnhof) und dann ein Befehl A auszustellen. An der Rangierhalttafel liegt übrigens meist der Achszähler für das Streckengleis. Ra 11 - Wartezeichen / RangierhaltsignalEin gelbes "W", das im Bereich der ex-DR auch in weißer Form auftritt. Halt für Rangierfahrten. Weiterfahrt nach Signalgebung. Dieses Signal wurde besonders bei der DR exzessiv als Rangiersignal benutzt, während es im Bereich der ex-DB fast nur noch in mechanischen und elektromechanischen Stellwerksbereichen vorkommt und bei neueren Anlagen das Signal Sh0 gezeigt wird (welches dann aber auch für Zugfahrten gilt, im Gegensatz zu diesem Signal). Es fordert Rangierfahrten zum Halt auf. Die Weiterfahrt darf erst nach Zustimmung des Weichenwärters erfolgen. Die Zustimmung kann mündlich, durch Hochhalten des Armes oder einer weißen Handleuchte oder durch Signal Sh1/Ra12 gegeben werden. Im Bereich der ex-DR sind die Signale, an denen kein Ra12 gegeben werden kann (da die Lampen nicht vorhanden sind), weiß anstatt gelb. Im offiziellen Signalbuch der DB für das ex-DB-Gebiet (welches aus der Eisenbahn-Signalordnung des Bundes abgeleitet ist) ist übrigens ein Widerspruch enthalten: Das Signal fordert auf, den "Auftrag des Wärters zur Rangierfahrt" abzuwarten. Nur wurden Rangieraufträge in der letzten Version der Fahrdienstvorschrift abgeschafft, also müßte vor diesem Signal bis zur nächsten Novelle der Eisenbahnsignalordnung gewartet werden ... Beispiel: Zeitz, Darmstadt Abzw. Bergschneise, vom Anschließer her kommend (Foto: Holger Kötting) Ra 12 / So 12 - GrenzzeichenEin weiß-rotes, oben abgerundetes Zeichen in Schienenhöhe Grenze, bis zu der Fahrzeuge bei Weichenverbindungen profilfrei abgestellt werden dürfen. Gleise haben einen Lichtraum, der freigehalten werden muß, damit sich Fahrzeuge darin bewegen können, ohne irgendwo anzustoßen (Signalmasten, Brückenpfeiler, Bahnsteigkante, ...). Bei Weichenverbindungen, an denen ja zwei Gleise von der stumpfen Seite her zusammenlaufen, berühren sich diese Lichtraumbereiche beider Gleise. Der Punkt, an dem sie sich gerade berühren, ist mit diesem Zeichen gekennzeichnet. Anders ausgedrückt: Bis zu diesem Zeichen (von der stumpfen Seite her) dürfen Fahrzeuge abgestellt werden, ohne daß Fahrzeugbewegungen im Nachbargleis behindert werden. |
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