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Grundlagen der Stellwerkstechnik

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Vergleich der Bedienhandlungen

In diesem Kapitel wollen wir die unterschiedlichen Arbeitsabläufe bei den Stellwerksbauformen vergleichen. Wie üblich gilt dabei: Ausnahmen von den Überlegungen sind möglich. Beispielsweise sind nachgerüstete Gleisfreimeldeeinrichtungen (für Teile eines Bahnhofs oder einzelne Weichen) durchaus üblich.

  mechani-
sches
Stellwerk
elektro-
mechani-
sches
Stellwerk
Gleisbild-
stellwerk
ohne
Weichen-
selbstlauf
Gleisbild-
stellwerk
mit
Weichen-
selbstlauf
typischer Vertreter Einheit S&H 1912 DrS2 SpDrS60
 
Gleisfreimeldung        
Weichen stellen        
Fahrstraße mechanisch verschließen     * *
Fahrstraße elektrisch festlegen        
Signal auf Fahrt stellen        
Durchführen der Zugfahrt
Signal auf Halt stellen        
Blockbedienung        
Fahrstraßenauflösung elektrisch        
Fahrstraßenverschluß auflösen        
Grundstellung der Weichen        
 
Bedeutung der Farben   Mensch   Technik
*: Bei Gleisbild- und elektronischen Stellwerken gibt es natürlich keinen mechanischen Verschluß mehr. Der Verschluß der Weichen wird auf elektrischem Weg bzw. durch die Software hergestellt und bei den meisten Bauformen durch einen leuchtenden Verschlußmelder am Weichensymbol dargestellt.

Wie man sieht, ergeben sich von Bauform zu Bauform einige Vereinfachungen:
Beim mechanischen Stellwerk muß der Mensch sämtliche Bedienschritte durchführen, lediglich das Auflösen der elektrischen Festlegung übernimmt - je nach Fall - der fahrende Zug.
Beim elektromechanischen Stellwerk (zumindest bei den meisten Bauformen) finden wir schon die erste Vereinfachung: das Festlegen der Fahrstraße können wir uns sparen. Das heißt aber nicht, daß es keine Fahrstraße mehr gibt. Durch die Erfindung und Verwendung des kombinierten Fahrstraßensignalhebels ergibt sich die Festlegung automatisch: wird der Hebel umgelegt, ergeben sich nacheinander folgende Zustände:

  • Bei 30 Grad wird die Fahrstraße mechanisch verschlossen, d.h. die betroffenen Weichen können nicht mehr gestellt werden.
  • Bei 45 Grad setzt die elektrische Fahrstraßenfestlegung ein, wenn alle sonstigen Voraussetzungen gegeben sind. Der Hebel kann nun nicht mehr zurückgelegt werden.
  • Bei 90 Grad kommt das Signal auf Fahrt.
Nach der Zugfahrt gilt der umgekehrte Fall: durch das Zurücklegen des Fahrstraßensignalhebels wird automatisch die Fahrstraßenfestlegung aufgehoben.

Bei den Gleisbildstellwerken kommt nun die nächste Vereinfachung: die Gleisfreimeldung übernimmt das Stellwerk. Bei einem Stellwerk ohne Weichenselbstlauf müssen die Weichen noch von Hand gestellt werden, bei den moderneren Stellwerken ist das nicht mehr notwendig. Das einzige, was der Fahrdienstleiter jetzt noch erledigen muß, ist das Stellen des gewünschten Signals. Dazu drückt er (oder zieht) auf seinem Stellpult zwei Tasten: Startsignal und Ziel (-signal oder -gleis). Die Stellwerkstechik übernimmt den Rest: Gleisfreimeldung, Weichen stellen, Weichenverschluß, Fahrstraßenfestlegung, Signal auf Fahrt. Nach der Zugfahrt räumt das Stellwerk selbsttätig auf.

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www.stellwerke.de - Letzte Änderung am 05.02.2002
Holger Kötting